Wichtige Dokumente für ein langfristiges Visum

Autor: Anas Haj Hasan
Erstellt / zuletzt geändert:

Gesundheitsfachkräfte, die zur Berufsanerkennung nach Deutschland einreisen möchten, benötigen ein nationales Visum. Für dessen Beantragung sind mehrere Nachweise erforderlich. 

Sprach- und Finanzierungsnachweise

Ein anerkanntes Sprachzertifikat auf dem Niveau B1 oder B2 ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein langfristiges Visum. In der Regel verlangen die Botschaften verlangen ein Zertifikat eines anerkannten Anbieters, z.B. Goethe-Institut, telc, TestDaF oder ÖSD. Das erforderliche Sprachniveau und die akzeptierten Prüfstellen können je nach Botschaft leicht variieren, daher lohnt sich ein Blick auf die Webseite der jeweiligen Botschaft.

Auch ein entsprechender Finanzierungsnachweis zur Deckung der Lebenshaltungskosten muss erbracht werden. In der Regel wird hierfür ein Sperrkonto mit einem jährlichen Mindestbetrag von derzeit 13.104 € verlangt. Der genaue Betrag kann sich jährlich ändern und sollte auf der Webseite der zuständigen Botschaft überprüft werden. Alternativ können eine Verpflichtungserklärung einer in Deutschland lebenden Person, ein Arbeitsvertrag oder ein Stipendium als Nachweis dienen.

Der „Bescheid“ der Anerkennungsstelle

Ein weiterer zwingender Nachweis ist der sogenannte Bescheid – die Bestätigung der zuständigen Anerkennungsbehörde in Deutschland. Er dokumentiert, dass die ausländische Berufsqualifikation grundsätzlich anerkannt werden kann und, welche Ausgleichsmaßnahmen beziehungsweise Anerkennungsprüfungen hierfür gegebenenfalls erforderlich sind. Ohne diesen Bescheid ist eine Visumerteilung in der Regel nicht möglich.

Unterkunft und Sprachkursanmeldung

Viele Botschaften verlangen einen Nachweis über eine bereits gebuchte Unterkunft in Deutschland sowie die Buchung der für die Berufsanerkennung erforderlichen Qualifizierungskurse. Während bislang eine zweiwöchige Hotelreservierung für den Visumantrag ausreichte, erwarten manche Auslandsvertretungen aktuell einen längerfristigen Mietnachweis in der Regel mit einer monatlichen Obergrenze von 600 €. Alternativ kann eine Einladung durch eine in Deutschland wohnhafte Person für einen begrenzten Zeitraum vorgelegt werden.

Krankenversicherung für die Dauer des Aufenthaltes

Der Nachweis einer gültigen Krankenversicherung ist Pflicht, ohne sie kann kein Visum erteilt werden. Die Versicherung muss den gesamten geplanten Aufenthalt abdecken. Oft fordern die Botschaften auch eine Bestätigung über die Vorauszahlung des Versicherungsbeitrags.

Weitere wichtige Dokumente

Neben den zentralen Nachweisen sind für ein langfristiges Visum weitere Unterlagen erforderlich. Dazu gehören ein gültiger Reisepass, ein aktuelles biometrisches Passfoto sowie das vollständig ausgefüllte und unterschriebene Visumantragsformular, das über die Webseite des Auswärtigen Amts zur Verfügung steht. Ebenfalls notwendig sind ein tabellarischer Lebenslauf und ein Motivationsschreiben, in dem die Gründe für den geplanten Aufenthalt und die nächsten Schritte im Anerkennungsverfahren nachvollziehbar dargestellt werden.

Darüber hinaus müssen alle akademischen Abschlüsse und beruflichen Qualifikationen in beglaubigter Form unter anderem auch in deutscher Übersetzung eingereicht werden, ebenso wie Nachweise über relevante Berufserfahrung. Die Bearbeitung des Antrags beginnt erst nach fristgerechtem Eingang der Visagebühr, die in der Regel zwischen 70 und 90 Euro liegt.

Fristen zur Nachreichung und mögliche Ablehnungen

Einige Botschaften räumen bei fehlenden Unterlagen eine Frist zur Nachreichung ein. Erst danach wird der Antrag geprüft. Fehlen jedoch zentrale Dokumente wie Sprachzertifikat, Finanzierungsnachweis oder Bescheid, kann der Antrag auch sofort abgelehnt werden. Ob eine Nachreichung möglich ist, hängt von den internen Regelungen der jeweiligen Auslandsvertretung ab.

 

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